Englische Übersetzung: Ryuta_Roy
Es ist ein paar Monate her, seitdem wir zum ersten Mal von der Band ADAMS gehört haben. Das Duo hat es geschafft, ihren Durchbruch mittels unbestritten schöner Fotos und Videos zu feiern, die sich durch soziale Netzwerke verbreitet haben. Diese Bilder unterstreichen ihre Rock- und Electro-lastigen Songs. ADAM und Shota setzen auf ihr aufsehenerregendes Image, bei dem sich Homosexualität und Visual Kei vereinen und mit dem Konzept einer neuen Schöpfungsgeschichte verbinden, bei der es keine Eva gibt, sondern zwei Mal Adam. Zusammengefasst ist das die Erbsünde (*) von "NEO SEXUAL". Hier ist unser Interview mit Shota, Gitarrist und Produzent von ADAMS, und ADAM, Sänger und Gesicht der Band.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, so ein religiöses Thema wie die Schöpfungsgeschichte zu nutzen, insbesondere im Zusammenhang mit Homosexualität?
Shota: Ich wollte einfach etwas Skandalöses machen, um unsere Sicht auf die Dinge bis zum Maximum zu erweitern. Ich bin besonders an zwei Szenen interessiert, die speziell in Japan sehr aktiv sind und auch in anderen Teilen der Welt: Visual Kei und Yaoi/Boys Love. Hinzu kommt noch, dass Visual Kei zu seinen besten Zeiten aus meiner Sicht den Gipfel der Schönheit darstellt. Wenn man an alte Visual Kei-Bands denkt, zum Beispiel an Luna Sea oder Kuroyume, denn geht es dort um weit mehr als nur Musik-Business. Es geht um das Streben nach wahrer Schönheit. Das gefällt mir. Bezüglich "Boys Love": Darauf bin ich nur durch die Bekanntschaft zu ADAM gekommen. Er ist ein hervorragender Sänger, gutaussehend und attraktiv. Nur schön und talentiert zu sein ist aber nicht genug. Deswegen habe ich das Konzept zu "NEO SEXUAL" und einer neuen Schöpfungsgeschichte erschaffen, um unserem Duo mehr Tiefe zu geben. Ich persönlich mag diesen aufsehenerregenden Aspekt bei unseren Fotos und auch Videos sehr. Das alles zusammen ist ADAMS.
Steckt eine Botschaft dahinter?
Shota: Ja und diese Botschaft ist einfach. Es ist eine Botschaft von universeller Liebe. "NEO SEXUAL", der Name unseres Albums, schafft ein neues Genre, das über die Grenzen von Mann und Frau, Homo- und Heterosexualität, hinausgeht. Nur das Gefühl zählt. ADAMS ist keine Band, die nur über Homosexualität spricht, sondern über Liebe im Allgemeinen. Liebe ist immer gleich, egal ob man sie bekommt oder gibt, nicht wahr? Das ist die Botschaft, die wir vermitteln möchten. Unsere Songs sind Liebeslieder. Wenn man sie hört ohne die Musikvideos zu kennen, können sie an jeden gerichtet sein. Ich spreche über von einem "neuen Genre", aber das ist auch, wonach ich bei meiner Musik suche. Es ist ein Mix aus Pop, Rock, Electro und Visual Kei.
Wie schreibst du die Songs für ADAMS?
Shota: Beim ersten Schritt gibt es nur mich und meine Gitarre. Ich entwerfe den kompletten Sound für einen Song und stelle mir dabei schon ADAM's Stimme darin vor. Dann füge ich die Melodie hinzu. Und dann, erst dann, schreibe ich den Text, sodass der Klang der Worte zur Musik passt. Am Ende erfinde ich die Geschichte zum Song und zum Schluss wird ADAM's Stimme aufgenommen.
Was sind eure musikalischen Einflüsse?
Shota: Wie ich schon gesagt habe, Visual Kei aus der 90er Jahren, der Suche nach Schönheit sowie dem Aussehen und der Musik an sich wegen, aber ich höre auch viel Punk aus der 70er Jahren wie zum Beispiel Sex Pistols, Siouxsie and the Banshees und viele andere... Auf der anderen Seite habe ich nicht wirklich Freude am heutigen Visual Kei, welcher meiner Meinung nach viel zu sehr vereinheitlicht wurde.
ADAM: Ich persönlich höre hauptsächlich viele japanische Künstler wie HYDE und Gackt. Ich fühle mich dieser Szene sehr verbunden.
Wir konnten euch schon mit Hilfe verschiedener europäischen Sponsoren während einer kurzen Tour im Sommer 2013 in Europa sehen. Es wurden schon einige Informationen über eine weitere Tour im Jahr 2014 veröffentlicht. Warum habt ihr euch dazu entschieden, eure Arbeit auf Europa zu konzentrieren?
Wir mögen das europäische Publikum, denn es war von Anfang an ehrlich mit uns. Europäische Fans sind durchschaubar. Sie mögen, was wir tun und zeigen uns ihre Aufrichtigkeit. Sie geben uns viel und wir schulden ihnen etwas. Wisst ihr, in Japan zählt nur der Bekanntheitsgrad eines Künstlers für die Öffentlichkeit. Das ist eine Massenbewegung. In Europa fühlen sich die Dinge für mich anders an. Sie mögen uns mit all ihrer Aufrichtigkeit. Deswegen wollen wir die europäischen Fans so bald wie möglich wiedersehen.
Habt ihr schon darüber nachgedacht in anderen Sprachen zu singen?
Ja, haben wir. Wir denken darüber nach. Wir werden mit englischen Songs auftreten, um uns einem größeren Publikum zu öffnen. Ich denke, das ist möglich, nicht wahr? Wir sind die ersten Männer der Schöpfungsgeschichte, also ist alles möglich! *lol*
Könnt ihr uns ein wenig mehr über eure nächsten Plänen erzählen?
Nicht alles, aber ein wenig, ja! Unsere nächste Single wird im November 2013 veröffentlicht und unsere Europa-Tour für 2014 ist in Vorbereitung. Bald wird es auch einen Online-Shop und eine Webseite speziell für die europäischen Fans geben.
(*) Siehe Wikipedia!
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