Samstag, 16. November 2013

Interview mit ADAMS in Köln für Akataiyou no Nihon [Übersetzung]

Original: Akataiyou no Nihon

Das ist eure erste Europa-Tour, richtig? 


ADAMS: Das ist unsere allererste Tour. Wir sind noch nie getourt - nicht mal in Japan.

Ihr habt bestimmt schon von den Fans hier gehört. Haben sie euren Erwartungen entsprochen?


ADAMS: Ja, in guter Art und Weise.

Wie geht es euch dabei, in Europa auf der Bühne zu stehen?


ADAMS: Es ist ein sehr schönes Gefühl. Die Landschaft ist wunderschön, die Luft ist sauber, alles, was man sieht, ist schön und alle sind freundlich.

Wir würden gerne wissen, wie der Alltag einer Indie-Visual-Kei-Band aussieht. Wie sieht eine normale Woche oder ein normaler Monat für euch aus?


ADAM: Ich gehe gerne shoppen oder im Park spazieren.
Shota: Wir sind keine normale Visual-Kei-Band. Wir spielen nicht oft Konzerte. Wir konzentrieren uns darauf Fotos, Musik und DVDs zu machen. Darum geht es uns bei ADAMS. Natürlich ist es nicht so, dass wir keine Konzerte geben oder Fans treffen wollen. Sicher wollen wir das. Das Wichtigste ist aber unsere kreative Arbeit. Darum schreibt ADAM Songtexte, während er Wein trinkt, und ich mache Musik, während ich rauche und trinke. Deswegen bin ich der Produzent.

Könnt ihr uns etwas über eure neue Single "Bittersweet" erzählen? Was hat euch dazu inspiriert? Was wollt ihr dadurch ausdrücken? 


ADAMS: Ich habe es aus der Perspektive einer Liebe geschrieben, die erhört werden muss und nicht gestoppt werden kann.

Wie habt ihr "Bittersweet" gemacht? Was kam als Erstes? Nur eine abstrake Idee? Ein Teil der Melodie? Der Text? Etwas, was ihr ausdrücken wolltet und dann habt ihr darüber nachgedacht, wie ihr es ausdrücken könnt? Macht ihr so normalerweise neue Songs?


Shota: Verglichen mit unsere vorherigen Songs hat "Bittersweet" mehr Gefühl, ist mehr wie Metal und hat weniger Melodie. Wir wollten den Erwartungen einiger Fans gerecht werden und haben einen schnelleren Beat gewählt. Visual Kei ist lauter und schneller geworden. Darum haben wir diesen Stil gewählt. Das ist meine Sicht als Produzent. Es wird eine Herausforderung werden, herauszufinden, was wir als Nächstes tun werden.

Seid ihr eher instinktiv oder mehr theoretisch herangegangen, als ihr "Bittersweet" geschrieben habt?


ADAMS: Wir haben zuerst die Musik und den Text geschrieben.

Shota, als Produzent nimmst du neben der Aufnahme von Gesang und Instrumenten noch aktiv an anderen Produktionsprozessen teil. Wie hast das gelernt?


Shota: Ich wurde durch andere Leute herangeführt. Das kann man an keiner Schule lernen. Ich war mir einfach meiner Sache sicher und fing an. Das habe ich dem Einfluss eines anderen Produzenten zu verdanken. Er arbeitet nicht in der Visual-Kei-Szene, sondern im J-Pop-Bereich. Ich hab es wirklich nicht gelernt.

Was sind deine musikalischen Wurzeln? Wann hast du angefangen, aktiv Musik zu machen, zum Beispiel damit ein Instrument zu lernen?


Shota: Als ich jung war, habe ich Gitarre gespielt. Das war, bevor du geboren warst.

Was hat dich dazu gebracht, Künstler zu werden?


ADAM: Er war jemand, den ich bewundere. Kiyoharu. Er ist eine wahre Legende.

Was sind die Unterschiede zwischen Musiker- und normalem Leben für euch? Erlebt ihr das Songschreiben, die Aufnahmen und die Touren auf unterschiedliche Art?  Was mögt ihr am liebsten (am Musikerleben)?


ADAMS: Ein Konzert unterscheidet sich vom Songschreiben. Aufnahmen zu machen ist auch interessant. Es kann aber nicht miteinander verglichen werden und wir machen es gerne auf unsere Art und Weise.

Was wollt ihr mit eurer Musik erreichen?


ADAMS: Wenn möglich wollen wir die nächsten zehn Jahre Musik machen.

Gibt es jemanden, mit dem ihr gern zusammenarbeiten würdet?


ADAMS: Wir würden gerne mit einer weiblichen Band zusammenarbeiten, deren Konzept ähnlich ist. Darum würden wir gern mit der russischen Band t.A.T.u. arbeiten.
Shota: Ich würde gern mit Instrumental-Bands zusammenarbeiten, die erwachsener klingen. Jazz, Klassik, Trompeten... Ich kenne keine ausländischen Bands in der Richtung, aber Tokyo Ska Paradise Ochestra gefallen mir. Wenn sie ein Konzert geben, würden wir gern mitmachen.

Wie habt ihr Beide euch kennengelernt und wie/warum habt ihr euch für Homosexualität als Konzept entschieden?


Shota: Wir haben uns in etwa vor 4 Jahren das erste Mal getroffen. Ein Freund von mir, ein Bassist, suchte einen Gitarristen. Dann kam ADAM dazu. Wir waren eine Band mit Bassist, Gitarrist, Sänger und Drummer. Wir haben uns dann aber schnell wieder aufgelöst und nach 1-2 Jahren habe ich mein eigenes Label gegründet. Dann haben wir (ADAM und Shota) zusammen eine neue Band gegründet. Boys Love hat eine kleine, aber leidenschaftliche Fan-Gemeinde. Bei Visual Kei ist es das Gleiche: Klein, aber sehr leidenschaftlich. Wir bedienen also zwei heiße Themen gleichzeitig.

Zu eurem Konzept: Wusstet ihr, dass der aktuelle deutsche Außenminister auch in einer homosexuellen Partnerschaft lebt? Was denkt ihr darüber?


ADAMS: Wir finden das großartig. Natürlich fragen sich die Leute, ob wir auch homosexuell sind. Darum mögen wir, was er tut.

Würdet ihr es euch wünschen, dass es eines Tages in Japan auch so einfach ist wie in Europa zu sagen "Hey, ich bin schwul"? Glaubt ihr, es gäbe die Möglichkeit dazu?


ADAMS: Das wird noch lange dauern. Japan ist sehr konservativ.

Hinterlasst bitte noch eine Nachricht an die Fans!


ADAM: Bitte liebt (uns) von ganzem Herzen.
Shota: Danke für all eure Unterstützung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen